Von Andreas Reichelt
Die Pläne, ein Hochhaus am Eingang des Ranstädter Steinwegs zu bauen, überraschten die interessierten Bürger. Zur Informationsveranstaltung hatte das Amt für Wasserwirtschaft und Flächenmanagement der Stadt Leipzig am 20. September 2012 in die Räume des Bürgervereins Waldstraßenviertel e. V. geladen. Zwar gab es zuletzt 1994 einen Wettbewerb, bei dem auch Entwürfe ausgezeichnet wurden. Aber dass diese Möglichkeit von den Leipziger Stadtplanern seit den 1930er Jahren bis heute ernsthaft verfolgt wird, war nicht Jedem bewusst.
Sehr frühe Bürgerbeteiligung
Thema des Abends war eigentlich, die Planungen zur Freilegung und Neugestaltung des überwölbten Verlaufes des Pleißemühlgrabens vorzustellen. Man wollte dabei die Bürgerschaft frühzeitig einbeziehen – sogar noch vor der Stadtverwaltung. Wie Angela Zábojnik, die Leiterin des Amtes ausführte, hat aktuell die Offenlegung des Elstermühlgrabens Priorität. Aber die Überwölbungsleitungen des Pleißemühlgrabens befinden sich in einem desolaten Zustand. Es könnte kurzfristig akuter Handlungsbedarf bestehen.
Das Angebot der Stadt
Eine brückenartige, hoch überbaute Öffnung an der historischen Frankfurter Brücke – heute Goerdelerring, Ecke Ranstädter Steinweg – ist die Vision. Ein attraktives Baugrundstück für eine markante Wohn- und Geschäftsbebauung.Wenn der (noch nicht gefundene) Investor den Pleißemühlgraben gestalterisch und finanziell einbezieht. So ist der Plan. Im Zuge dessen prüft man Möglichkeiten eines neuen Verlaufs und damit verbundene Optionen für die Gestaltung des gesamten Areals.
Drei Entwürfe zur Diskussion
Variante 1 sieht die Öffnung bei Beibehaltung des ursprünglichen Verlaufes vor. Variante 2 folgt dieser Idee, jedoch mit einer Ausweitung. Variante 3 verlegt den gesamten Verlauf vor Hauptfeuerwache und IHK. Der Fluss wäre öffentlich erlebbar.
Erläutert wurden wasserwirtschaftliche Aspekte wie Gefälle und Fließgeschwindigkeit. Aber auch die Auswirkungen auf den Stadtraum, insbesondere bei Variante 3, waren Thema. Die Chancen zur Aufwertung des Goerdelerringes wurden konträr diskutiert. Favorisiert haben die Anwesenden, so auch der Förderverein Neue Ufer e. V., die 1. Variante. Sowohl mit historischen als auch mit praktischen Argumenten. Die bisher von IHK und Hauptfeuerwache genutzten Flächen wurden in keinem der Beiträge thematisiert.
Welcher der Entwürfe zur Vorlage in die Stadtverwaltung gelangt, ist noch ungewiss. Sicher ist, dass es die Stadt mit der Bürgerbeteiligung ernst meint. Und dass es Pläne für ein Hochhaus gibt, die ebenfalls für viel Diskussion sorgen werden.
Infos:
Stadt Leipzig
Amt für Stadtgrün und Gewässer
Angela Zábojnik, Abteilungsleiterin Wasserwirtschaft/Flächenmanagement
Prager Straße 118 – 136 / Haus A
04317 Leipzig
Tel.: (0341) 123-6099
Fax: (0341) 123-6098
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